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Trinkgeld in Österreich: Wie viel ist üblich und welche Rechte liegen vor?

Ob im Restaurant, beim Friseur oder im Taxi – das Thema Trinkgeld in Österreich wirft immer wieder Fragen auf. Wie viel ist angemessen? Gibt es eine feste Trinkgeldpauschale? Und ist es unhöflich, gar nichts zu geben?

In diesem Beitrag erfährst du alles rund um die Trinkgeld-Kultur in Österreich, rechtliche Aspekte und praktische Tipps für den Alltag.

Ist es in Österreich üblich, Trinkgeld zu geben?

Ja, in Österreich ist es absolut üblich, Trinkgeld zu geben. Anders als in manchen Ländern, wo Servicegebühren automatisch berechnet werden, wird in Österreich das Trinkgeld in der Regel freiwillig und direkt von Kund:innen gegeben. Es gilt als Zeichen der Wertschätzung für einen guten Service.

Wie hoch ist die Trinkgeldpauschale in Österreich?

Wie hoch ist die Trinkgeldpauschale in Österreich

Eine allgemeine Faustregel besagt: Etwa 5 bis 10 Prozent Trinkgeld sind in Österreich angemessen. In Restaurants oder bei Taxifahrten wird meist aufgerundet oder ein kleiner Betrag zusätzlich gegeben.

Die Trinkgeldpauschale ist jedoch nicht gesetzlich geregelt und bleibt individuell.

Trinkgeld im Restaurant: Was ist angemessen?

Beim Restaurantbesuch ist es üblich, das Trinkgeld direkt beim Bezahlen zu geben. Man nennt den gewünschten Gesamtbetrag, den der Kellner oder die Kellnerin vom Rechnungsbetrag abziehen soll.

Beispiel: Die Rechnung beträgt 27 Euro, man sagt „30 bitte“ – und gibt somit 3 Euro Trinkgeld.

Prozent Trinkgeld beim Essen gehen

Ein Trinkgeld von 10 Prozent ist bei gutem Service angemessen. In gehobenen Lokalen darf es auch mehr sein, während man in Cafés oft einfach aufrundet.

Wann ist es angebracht, Trinkgeld zu geben?

  • Restaurant / Café: 5-10%
  • Friseur: 1-5 Euro oder 5-10%
  • Taxi: Aufrunden oder 5-10%
  • Hotelpersonal: 1-2 Euro pro Tag (z.B. für das Reinigungspersonal)
  • Lieferdienste: 1-3 Euro, je nach Aufwand

Trinkgeld direkt oder über Karte?

Viele Menschen geben das Trinkgeld direkt in bar, selbst wenn sie mit Karte bezahlen. Das hat den Vorteil, dass das Geld tatsächlich bei den Servicekräften ankommt und nicht im System der Abrechnung verloren geht.

Trinkgeld annehmen: Ist das Pflicht oder freiwillig?

Servicepersonal darf Trinkgeld annehmen, ist aber nicht verpflichtet. Umgekehrt besteht für Kund:innen kein Rechtsanspruch, dass Trinkgeld angenommen werden muss. Manche Unternehmen, besonders im Einzelhandel, haben interne Regelungen, die das Annehmen untersagen.

Friseur: Wie viel Trinkgeld ist üblich?

Beim Friseur orientiert sich die Höhe des Trinkgelds an der Zufriedenheit mit der Dienstleistung. Meist werden ein paar Euro oder 5 bis 10 Prozent gegeben.

Bei einem Haarschnitt von 40 Euro sind also 2 bis 4 Euro angemessen.

Trinkgeld in der Gastronomie: Wichtig für das Personal

Trinkgeld in der Gastronomie Wichtig für das Personal

Warum Trinkgeld für Servicekräfte so wichtig ist

Vor allem in der Gastronomie ist das Trinkgeld für viele Servicekräfte ein wesentlicher Bestandteil des Einkommens. Das Grundgehalt ist oft niedrig, sodass das Trinkgeld direkt das Monatsbudget spürbar aufstockt.

Wie viel Trinkgeld ist angemessen?

Ein Richtwert liegt bei 10 Prozent. Bei exzellentem Service sind auch 15 Prozent nicht ungewöhnlich. Wer unzufrieden ist, kann natürlich auch weniger geben – oder in Ausnahmefällen ganz darauf verzichten.

Trinkgeld im Taxi: Aufrunden oder Prozentsatz?

Im Taxi ist es in Österreich üblich, den Betrag aufzurunden oder 5 bis 10 Prozent zu geben. Besonders bei freundlichem Fahrer, Hilfe mit dem Gepäck oder schneller Fahrt schätzen es Taxifahrer:innen, wenn ein kleines Trinkgeld gegeben wird.

Steuerfrei oder steuerpflichtig? Trinkgeld und Steuern

Ist Trinkgeld steuerfrei in Österreich?

Grundsätzlich ist Trinkgeld steuerfrei, solange es freiwillig und zusätzlich zum Arbeitslohn gegeben wird. Das bedeutet: Das Trinkgeld darf nicht vertraglich geregelt oder verpflichtend sein.

Trinkgeld steuerlich absetzen oder versteuern?

Für Arbeitnehmer:innen gilt: Trinkgeld muss nicht versteuert werden. Gastronomen müssen jedoch dokumentieren, dass Trinkgelder getrennt vom Umsatz sind. Für Unternehmen sind Trinkgelder nicht steuerlich absetzbar, da sie als freiwillige Leistung gelten.

Beim Trinkgeld unhöflich sein? Fettnäpfchen vermeiden

In Österreich ist kein oder zu wenig Trinkgeld oft ein Zeichen von Unzufriedenheit. Es wird also als unhöflich empfunden, wenn man gar nichts gibt, ohne dass es einen triftigen Grund gibt. Wer mit dem Service nicht zufrieden war, sollte das freundlich ansprechen.

Trinkgeld ist in Österreich mehr als nur eine Geste

Trinkgeld ist in Österreich Teil der sozialen Kultur. Es zeigt Wertschätzung für die Arbeit von Menschen, die tagtäglich im direkten Kontakt mit Kund:innen stehen. Besonders in der Gastronomie, bei Friseuren und im Taxi wird Trinkgeld erwartet und geschätzt.

Rechtliche Aspekte: Gibt es einen Rechtsanspruch auf Trinkgeld?

Nein, es gibt keinen Rechtsanspruch auf Trinkgeld. Weder Kund:innen noch Angestellte können rechtlich darauf pochen. Es bleibt eine freiwillige Gabe, die in Österreich allerdings stark kulturell verankert ist.

Steuer-Tipp: So gehst du richtig mit Trinkgeld um

Tipps für Servicekräfte:

  • Führe eine eigene Kasse oder Notizen über erhaltenes Trinkgeld
  • Halte Trinkgeld getrennt vom Umsatz
  • Besprich mit deinem Arbeitgeber, ob und wie Trinkgeld aufgeteilt wird

Tipps für Kund:innen:

  • Gib Trinkgeld direkt dem oder der Mitarbeitenden
  • Bar ist besser als Karte
  • Auch kleine Beträge zeigen Wertschätzung

Fazit: Was du beim Trinkgeld in Österreich beachten solltest

Ob im Restaurant, beim Friseur, im Taxi oder im Hotel – Trinkgeld zu geben ist in Österreich Teil der Kultur. Zwischen 5 und 10 Prozent gelten als angemessen, in manchen Fällen auch mehr. Wichtig ist, dass das Trinkgeld direkt und freiwillig gegeben wird. So zeigst du Respekt und Anerkennung für guten Service.

Und denk dran: Ein Lächeln, ein freundliches „Danke“ und ein kleines Trinkgeld machen oft mehr aus, als man denkt.

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