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Wie viel Steuern zahlt man in Österreich? Einskommensteuer 2025

Du arbeitest, verdienst dein Geld – und dann kommt der Staat und will seinen Teil. Aber wie viel Steuern zahlt man in Österreich eigentlich wirklich? Monatlich, jährlich, brutto, netto, mit Lohnsteuer, Einkommensteuer und Sozialversicherung? Klingt kompliziert, ist es aber nicht – zumindest nicht, wenn man’s einmal richtig durchblickt.

Hier bekommst du einen frischen, leicht verständlichen Überblick über das Thema Steuern in Österreich. Wir zeigen dir, wie das Ganze funktioniert, wie viel Prozent vom Gehalt abgezogen werden und was sich in den Jahren 2022, 2023, 2024 und vor allem ab 2025 alles geändert hat.

Was sich steuerlich ändert in 2025

2025 ist ein spannendes Jahr für Steuerzahler:innen in Österreich. Warum? Weil ab diesem Jahr erneut Entlastungen durch die Abschaffung der kalten Progression greifen.

Die Steuersätze der Einkommensteuer wurden an die Inflation angepasst – das bedeutet: Du zahlst bei gleichem Einkommen weniger Steuern als früher. Nice, oder?

Die neuen Grenzbeträge in der Einkommensteuertabelle 2025 wurden nach oben angepasst, was vor allem kleinen und mittleren Einkommen zugutekommt.

Einkommensteuer: Das Herzstück des Steuersystems

Einkommensteuer Das Herzstück des Steuersystems

Die Einkommensteuer ist die wichtigste Steuer für alle, die in Österreich Geld verdienen – sei es aus einem Job, durch Vermietung oder Selbstständigkeit.

Du zahlst Einkommensteuer auf dein gesamtes Jahreseinkommen, sobald du über dem Freibetrag von 11.693 Euro (Stand: 2025) liegst.

Je mehr du verdienst, desto höher ist der Steuersatz. Die gute Nachricht: Es gibt progressive Stufen, was bedeutet, dass nicht dein gesamtes Einkommen zum Höchstsatz versteuert wird – sondern nur der Teil, der in die jeweilige Stufe fällt.

Brutto ist nicht gleich netto

Angenommen, du verdienst 3.000 Euro brutto im Monat. Klingt erstmal gut – aber wie viel bleibt dir wirklich? Die Antwort hängt davon ab, wie alt du bist, ob du Kirchensteuer zahlst, wie viele Kinder du hast und ob du Sonderausgaben geltend machen kannst.

Ein Rechenbeispiel:

  • Brutto: 3.000 €
  • Lohnsteuer: ca. 250 €
  • Sozialversicherung: ca. 430 €
  • Netto: ca. 2.320 €

Natürlich ist das nur ein grober Durchschnitt. Wichtig ist zu verstehen: Vom Bruttogehalt gehen Einkommensteuer (bzw. Lohnsteuer) und Sozialversicherungsbeiträge ab.

Steuer 2023 vs. 2025: Wie viel Steuern zahlt man in Österreich?

Steuer 2023 vs. 2025 Wie viel Steuern zahlt man in Österreich

Im Jahr 2023 lag der Eingangssteuersatz bei 20 %, für Einkommen bis 11.693 € musstest du nichts zahlen. Die kalte Progression wurde erstmals automatisch angepasst, was zu einer Senkung der Steuerlast führte.

Der Unterschied zu 2025: Die Progression wird fortlaufend angepasst, was langfristig verhindert, dass Steuerzahler:innen durch Gehaltserhöhungen ungewollt in höhere Steuerklassen rutschen, ohne tatsächlich mehr Kaufkraft zu haben.

Lohn- und Einkommensteuer: Wo liegt der Unterschied?

Viele verwenden die Begriffe Lohnsteuer und Einkommensteuer synonym – dabei ist das technisch gesehen nicht ganz korrekt.

Die Lohnsteuer ist eigentlich nur eine Erhebungsform der Einkommensteuer. Sie betrifft alle, die in einem Angestelltenverhältnis stehen.

Freie Dienstnehmer:innen, Selbstständige oder Unternehmer:innen zahlen Einkommensteuer direkt – meist quartalsweise – und müssen sich selbst um die Veranlagung kümmern.

Berechne wie viel Steuern du wirklich zahlst

Du willst wissen, wie viel Steuern man in Österreich monatlich zahlt? Es gibt mehrere Möglichkeiten, das zu berechnen:

  1. Mit einem Brutto-Netto-Rechner online.

  2. Manuell anhand der Einkommensteuertabelle.

  3. Oder mit Hilfe eines Steuerberaters (vor allem bei komplexeren Einkommensarten wie Miete, Kapitalerträgen etc.).

Für 2025 gelten folgende Steuersätze:

  • 0 % bis 11.693 €
  • 20 % bis 19.134 €
  • 30 % bis 32.075 €
  • 41 % bis 62.080 €
  • 48 % bis 93.120 €
  • 50 % bis 1 Mio. €
  • 55 % über 1 Mio. € (zeitlich befristet)

Einkommensteuererklärung: Muss ich das machen?

Wenn du nur ein Dienstverhältnis hast, erledigt dein Arbeitgeber die Lohnsteuer automatisch. Aber: Eine Einkommensteuererklärung kann sich trotzdem lohnen – etwa, wenn du Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen geltend machen willst.

Und wenn du mehrere Einkünfte hast oder selbstständig bist, kommst du ohnehin nicht drum herum. Die Erklärung wird in Österreich online über FinanzOnline beim Finanzamt eingereicht.

Einkommensteuerbescheid: Was steht drin?

Hast du deine Erklärung eingereicht, flattert früher oder später der Einkommensteuerbescheid ins Haus – digital oder per Post. Darin steht:

  • Dein zu versteuerndes Einkommen
  • Die bereits gezahlte Steuer
  • Ob du etwas nachzahlen musst oder eine Rückzahlung bekommst

Tipp: Prüfe den Bescheid genau – auch das Finanzamt macht Fehler. Wenn dir etwas komisch vorkommt, kannst du binnen 30 Tagen Beschwerde einlegen.

Finanzamt: Dein Ansprechpartner für Steuern

Das Finanzamt ist in Österreich dein zentraler Ansprechpartner für alles rund ums Thema Steuern. Über FinanzOnline kannst du:

  • Deine Einkommensteuererklärung abgeben
  • Bescheide abrufen
  • Änderungen bekannt geben (z. B. Adresse, Bankverbindung)

Der Service ist grundsätzlich kostenlos, unkompliziert und rund um die Uhr erreichbar. Auch Anträge auf Familienbonus Plus, Pendlerpauschale oder Arbeitnehmerveranlagung laufen hier.

Lohnsteuer Österreich: Monatlich direkt vom Gehalt abgezogen

Lohnsteuer Österreich Monatlich direkt vom Gehalt abgezogen

Wie viel Prozent wird in Österreich vom Gehalt abgezogen?

Eine Frage, die sich viele stellen. Bei einem Angestelltenverhältnis wird die Lohnsteuer direkt vom Arbeitgeber abgezogen und ans Finanzamt überwiesen.

Zusätzlich zur Lohnsteuer gehen auch Sozialversicherungsbeiträge weg (Pensions-, Kranken-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung). In Summe macht das – je nach Einkommen – rund 30–40 % deines Bruttogehalts aus.

Welche Arten von Einkünfte gibt es?

In Österreich gibt’s sieben Einkunftsarten, die steuerpflichtig sein können:

  • Land- und Forstwirtschaft
  • selbstständiger Arbeit
  • Gewerbebetrieb
  • nichtselbstständiger Arbeit (z. B. Angestellte)
  • Kapitalvermögen
  • Vermietung und Verpachtung
  • Sonstige Einkünfte (z. B. Spekulationsgewinne)

Nur wenn du in einer dieser Kategorien mehr als den Freibetrag verdienst, musst du Einkommensteuer zahlen – das gilt übrigens nicht nur fürs Gehalt, sondern kann auch bei der Schenkungssteuer in Österreich relevant werden.

Im Jahr 2025 noch mehr Entlastungen geplant?

Die Steuerpolitik in Österreich bleibt spannend. Im Jahr 2025 gibt’s nicht nur Anpassungen durch die kalte Progression, sondern auch neue Überlegungen zur Senkung der Abgabenquote.

Ziel ist es, Arbeit wieder attraktiver zu machen und Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen zu entlasten.

Diskutiert wird u. a. ein höherer Grundfreibetrag, steuerliche Begünstigungen für Homeoffice und Klimamaßnahmen sowie eine stärkere Besteuerung von Konzernen.

2022 im Rückblick: Woher wir kommen

Im Jahr 2022 lag der Steuerfreibetrag noch bei 11.000 €. Die Abschaffung der kalten Progression war damals noch in weiter Ferne.

Viele Menschen zahlten mehr Steuern, ohne tatsächlich mehr Kaufkraft zu haben. Mit der Steuerreform ab 2023 änderte sich das – und 2025 wird dieser Weg weitergeführt.

Einkommensteuertabelle: Dein Guide durch die Steuerstufen

Hier ein kompakter Überblick über die Einkommensteuertabelle für 2025:

Einkommen in € Steuersatz
0 – 11.693 0 %
11.694 – 19.134 20 %
19.135 – 32.075 30 %
32.076 – 62.080 41 %
62.081 – 93.120 48 %
93.121 – 1 Mio. 50 %
über 1 Mio. 55 %

Einkommensteuer ab 2025: Besser für Arbeitnehmer:innen?

Ja, definitiv! Die Einkommensteuer ab 2025 wird für viele spürbar günstiger – vor allem wegen der automatischen Anpassung an die Inflation. Wer also eine Gehaltserhöhung bekommt, muss nicht gleich fürchten, in eine teurere Steuerklasse zu rutschen.

Besonders für junge Berufseinsteiger:innen ein riesiger Vorteil!

Kein Buch mit sieben Siegeln

Auch wenn das Thema Steuern oft trocken wirkt – es betrifft uns alle. Und wer einmal durchblickt, kann bares Geld sparen.

Ob du nun angestellt bist, selbstständig arbeitest oder Mieteinnahmen hast: Verstehen, wie viel Steuern du zahlst, lohnt sich.

Kalte Progression: Der unsichtbare Steuerfresser

Die kalte Progression war lange Zeit ein echtes Problem. Wenn dein Gehalt jährlich steigt, aber die Steuergrenzen gleich bleiben, zahlst du mehr – ohne wirklich mehr zu verdienen. Seit 2023 wird das automatisch ausgeglichen – und das bleibt auch ab 2025 so.

Gibt es in Österreich auch Steuererleichterungen?

Gibt es in Österreich auch Steuererleichterungen

Na klar! In Österreich gibt es zahlreiche Steuererleichterungen:

  • Pendlerpauschale
  • Werbungskosten
  • Familienbonus Plus
  • Alleinverdienerabsetzbetrag
  • Homeoffice-Pauschale

Je nachdem, wie du lebst und arbeitest, kannst du dir also einiges zurückholen. Und wenn du clever bist, machst du jedes Jahr freiwillig eine Arbeitnehmerveranlagung – da gibt’s oft Geld zurück.

Fazit: Wie viel Steuern zahlt man in Österreich?

Es kommt drauf an – aber es ist gar nicht so kompliziert. Mit dem richtigen Know-how, etwas Planung und einem Blick aufs Kleingedruckte beim Finanzamt kannst du sicherstellen, dass du nicht zu viel zahlst – und im Idealfall sogar Geld zurückbekommst.

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