
Die meisten Menschen denken bei einem „gesunden“ Mundraum oder alternativ bei Schmerzen im Mundraum sofort an die Zähne – vergessen dabei aber, dass auch das Zahnfleisch von essenzieller Bedeutung und weit mehr als nur ein Halteapparat für die Zähne ist. Gingivitis und schlimmer noch Parodontose können sich sogar negativ auf den Allgemeingesundheitszustand auswirken.
Wenn das Zahnfleisch Probleme bereitet – ist schnelle und effiziente Hilfe erforderlich
Die gemeine Zahnfleischentzündung nennt man in der Medizin „Gingivitis“. Sie zeigt sich beispielsweise durch blutendes Zahnfleisch beim Biss in einen Apfel oder beim Zähneputzen, durch Schmerzen bei kalten und heißen Speisen oder durch starke Rötungen. Eine Gingivitis kann beispielsweise entstehen, wenn beim Putzen die Zahnzwischenräume sträflich vernachlässigt werden. Da setzt sich dann nämlich der ganze Belag an, wodurch die darin enthaltenen Bakterien sukzessive auf das umliegende Zahnfleisch übergreifen. Wer eine Gingivitis nicht behandeln lässt, erleidet im weiteren Verlauf schlimmstenfalls eine Parodontose – die nicht nur mit deutlich stärkeren Schmerzen einhergeht, sondern mitunter auch dazu führt, dass das Zahnfleisch die Zahnreihen nicht mehr halten kann.
Spätestens wenn das Zahnfleisch spür- oder sichtbare Beschwerden und Probleme verursacht, steht ein Gang zum Zahnarzt in Wien an. Finanzielle Engpässe sollten kein Grund sein, den Zahnarztbesuch aufzuschieben. Die österreichische Sozialversicherung übernimmt die Kosten für eine ganze Reihe von Zahnbehandlungen, selbstverständlich auch für solche, die konkret Entzündungen oder allgemein die Zahn- und Zahnfleischgesundheit betreffen.
Inwiefern greift eine Zahnfleischentzündung auf andere Teile des Organismus und Körpers über?
Schon seit Jahrzehnten wissen Mediziner und Wissenschaftler, dass die Mundraum- und damit auch Zahnfleischgesundheit konkrete Auswirkungen auf andere Teile des Körpers hat – ebenso wie auf das Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen oder spezifische Organe. Im Mundraum und am Zahnfleisch befinden sich nämlich viele Bakterien, die zusammen die Mundflora bilden. Diese Bakterien sind nicht alle pauschal schlecht, solange sie in einem gesunden Gleichgewicht zueinander koexistieren. Sobald sich das Zahnfleisch aber entzündet hat, ist dieses Gleichgewicht nicht mehr gegeben – und viele der schlechten Bakterien aus der Entzündung landen dann zwangsläufig über die Speiseröhre und Schleimhäute in anderen Teilen des Organismus.
Ausnahmeerscheinungen sind Entzündungen am Zahnfleisch übrigens überhaupt nicht. Statistisch gesprochen wird ein Großteil der Erwachsenen im Leben mindestens einmal eine Gingivitis haben. Das liegt auch daran, dass das Zahnfleisch rein anatomisch nicht ideal beschaffen ist. Durch die vielen Freiräume und Übergänge zu den Zähnen, existiert da genügend Freifläche, in der sich Plaque festsetzen kann. Je nach Statistik besteht für immerhin rund 40 % der Erwachsenen zudem das Risiko, im mittleren und späteren Lebensverlauf sogar eine (leichte) Parodontitis zu entwickeln.
Beide Erkrankungen des Zahnfleisches beeinträchtigen nicht nur den Halteapparat und schmerzen, sondern können auch das Risiko für andere Krankheiten steigern, wie unter anderem:
- Diabetes
- verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Schlaganfälle
Theoretisch kann ein sehr krankes und entzündetes Zahnfleisch auf alle möglichen Organe und Systeme des Körpers übergreifen – denn die Bakterien haben über den Mundraum einen leichten Zugangsweg zu unserem Organismus. Wird dieser fortlaufend mit schlechten Bakterien überschüttet, werden andere Systeme des Körpers zwangsläufig in Mitleidenschaft gezogen.
Vorsorge ist der beste Schutz – ebenso ein rechtzeitiger Gang zum Arzt
Zahnseide, Zahnzwischenraumbürsten und Mundduschen tragen nachweislich zum Erhalt eines gesunden Zahnfleischs bei, da sie Plaque und Reste aus Zwischenräumen entfernen. Kam es dennoch zu einer Entzündung ist schnellstmöglich ein Zahnarzt aufzusuchen – im Anfangsstadium ist eine gewöhnliche Gingivitis ausgesprochen gut behandelbar.